Fitness
Einleitung
In einer Zeit, in der Arbeitskräfte teuer sind und viele Firmen Angestellte entlassen müssen, ist die Produktivität des Einzelnen stark in den Vordergrund gerückt. Jeder Betrieb wünscht sich deshalb gesunde und belastbare Angestellte. Doch was kann eine Firma tun, um die Gesundheit, die Belastbarkeit, den Umgang mit Stress und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu steigern? Nun, es mag mehrere Möglichkeiten und Sichtweisen hierzu geben, fest steht aber, dass regelmäßige körperliche Aktivität einen wichtigen und umfassenden Beitrag dazu leisten kann.
Bereits 1994 veröffentlichte das amerikanische Gesundheitsamt einen Bericht über positive Auswirkungen von Sport auf die Gesundheit. Sport hat viele gesundheitliche Vorteile: Die Bekanntesten sind die präventiven Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem und die Muskulatur, aber auch den Stoffwechsel und das Immunsystem (American Centers of Disease Control, 1996). Weitere festgestellte Auswirkungen des American Centers of Disease Control (1996) sind geringere Sterberaten, weniger Herzinfarkte und auch der Rückgang sonstiger Herzkreislauferkrankungen, ebenfalls die Senkung von Bluthochdruck und geringere Körperfettwerte. Außerdem haben regelmäßig Sporttreibende ein geringeres Risiko an Diabetes Mellitus, Osteoporose und Depressionen zu erkranken und können Stürze im Alter leichter vermeiden.
In einer Statistik des Statistischen Bundesamtes Deutschlands (2005) über die zehn häufigsten Todesursachen im Jahre 2004 belegen Herzerkrankungen die ersten drei Plätze mit nahezu 24% der Todesfälle. Gerade Nürnberg ist innerhalb Deutschlands die Hochburg des Herzinfarktes, so dass hier ein Handeln besonders notwendig ist. Hinzu kommen Schlaganfälle, Lungenkrankheiten und Diabetes mellitus, alles Krankheiten, deren Risikofaktoren nachweislich durch körperliche Aktivität ausgeglichen werden können (Anderson et al., 2005).
Nach Brehm (2002) sollten die Ziele im Gesundheitssport sein, Risikofaktoren, Beschwerden und Missbefinden zu vermindern, die Gesundheitsressourcen zu stärken und im Sinne der Nachhaltigkeit einen gesunden Lebensstil herauszubilden.
Ziele und Inhalte
Lifestyle – Firmenfitness will, die Mitarbeiter von Firmen zu einem aktiveren Lebensstil bewegen. Hierzu wurden den Teilnehmern verschiedene Sportarten vorgestellt und diese gemeinsam mit ihnen ausgeübt. Ziel war es, den Teilnehmern einen breiten Einblick in verschiedene Sportarten zu geben, damit sie eine für sich geeignete Sportart entdecken konnten. Bereits Aktive sollten ihr Sporttreiben verbessern, intensivieren und neue Sportvariationen kennen lernen. Sportlich Inaktive sollten die Technik und den Spaß verschiedener Sportarten erleben und für sich entdecken.
Die im Folgenden beispielhaft dargestellten Stundeninhalte wurden in einer Grobfassung durch die Interventionsleiter vorgeschlagen, die Teilnehmer hatten dann die Möglichkeit, eigene Wünsche und Anregungen einzubringen. So wurden z.B. die Vorschläge Golf und Capoeira ins Stundenkonzept aufgenommen und verwirklicht.
Letztendlich ergaben sich acht Stundenbilder, die im Folgenden kurz dargestellt werden. Am Ende der meisten Einheiten fand ein Entspannungsteil statt, um die physische und psychische Entspannung zu fördern und um den Teilnehmern Möglichkeiten zur Stressreduktion im Alltag aufzuzeigen.
Beispiel eines Lifestyle – Firmenfitnessprogramm
Einheit 1: Walking und Eingangstest
In der ersten gemeinsamen Einheit am Wassersportzentrum stand zunächst das Kennen lernen der Teilnehmer im Mittelpunkt. Anschließend wurden die Teilnehmer an die Technik des Walking herangeführt. Den Abschluss dieser Übungseinheit bildete der Einganstest, der unter Punkt 3 genauer beschrieben wird.
Einheit 2: Segeln
Die zweite Kurseinheit bestand aus einer Schnuppersegelstunde, die von den Übungsleitern durchgeführt wurde. Die Boote und sonstiges Material wurden vom Wassersportzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg ausgeliehen. In dieser Einheit wurde aufgrund des zeitintensiven Inhalts auf weitere Stundeninhalte verzichtet.
Einheit 3: Golf
Die Dritte Einheit fand auf dem Golfplatz Zollmühle statt. Auf der Driving-Range und dem Putting Green wurden neben der Abschlagtechnik auch die Techniken des Puttens und Chippens erlernt. Die Schläger wurden vom Golfplatz ausgeliehen.
Einheit 4: Jogging und Aquafitness
In der vierten Kurseinheit wurde die Technik des Joggings vertieft, beobachtet und korrigiert. Dieser Einheit wurde im Freien auf einer 45minütigen Strecke entlang des großen Brombachsees durchgeführt.
Der zweite Teil der Stunde fand im Hallenbad Pleinfeld statt, wo die Übungsleiter pro Gruppe eine Stunde Aquafitness abhielten. Das Hallenbad war zu dieser Zeit allein für die Gruppen reserviert.
Einheit 5: Krafttraining mit Alltagsgeräten
In der fünften Einheit wurde ein Krafttraining mit Alltagsgeräten vorgestellt und durchgeführt. Als Alltagsmittel wurden gefüllte Plastikflaschen zu 0,5 Liter und 1,5 Liter verwendet. Außerdem wurden Übungen mit Thera-Bändern gemacht. Das Krafttraining war hauptsächlich auf die Rücken-, Bauch- und Armmuskulatur ausgelegt.
Einheit 6: Nordic Walking
In dieser Kurseinheit wurde die Trendsportart Nordic Walking vorgestellt. Hierzu war ein qualifizierter Nordic Walking Trainer anwesend. Als Übungsgelände wurde der Weg entlang des Brombachsees gewählt. Neben der reinen Technik wurden Kräftigungsübungen, wie auch Dehnübungen durchgeführt.
Einheit 7: Capoeira
In der vorletzten Stunde wurde ein erfahrener Capoeira-Kämpfer eingeladen, der die Teilnehmer in diese Sportart einführte. Die Teilnehmer erhielten einen Einblick in die Kampf-Tanz-Sportart Capoiera und erlernten erste Bewegungen. Hierbei wurde sowohl Kraft, Beweglichkeit als auch Koordination geschult.
Einheit 8: Rückengerechtes Verhalten und Ausgangstest
In der letzten Einheit wurde erneut die Testbatterie aus der ersten Stunde wiederholt, um Veränderungen zum Eingangstest messen zu können. In der verbleibenden Zeit bekamen die Teilnehmer Tipps und Anregungen für rückenschonendes Verhalten im Alltag. Hierbei wurde neben der richtigen Sitzposition auf das rückengerechte Heben und Tragen hingewiesen und einige alltagsnahe Übungen dazu gemacht.
Angebot
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Kontakt
Prof. Dr. Heiko Ziemainz
Department Sportwissenschaft und Sport
Geschäftsbereich Lehre Sportwissenschaft
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