GESTALT-kompakt
GESTALT-kompakt
Mit dem vorausgehenden durch Gesund.Leben.Bayern. geförderten Projekt GESTALT (GEhen, Spielen, Tanzen Als Lebenslange Tätigkeiten) wurde untersucht, wie ein sechsmonatiges, multimodales und evidenz-basiertes Bewegungsprogramm zur Prävention demenzieller Erkrankungen in die Praxis der Primärprävention implementiert werden kann. Es wurde dabei insbesondere erhoben, welche vorhandenen Strukturen und Organisationen genutzt werden können, um ein derartiges Programm in der Prävention auf breiter Ebene umzusetzen und welche Vernetzungen dazu evtl. initiiert werden müssen. Zentrales Ergebnis dieser Studie ist die Erkenntnis, dass es für einen flächendeckenden Transfer des Programms in die Präventionspraxis von entscheidendem Vorteil wäre, wenn durch eine Reduktion des Programmumfangs der Zugang der Zielgruppe und die Durchführbarkeit für die Anbieter erleichtert und durch eine Anpassung an den im GKV-Leitfaden die Durchführung von den Krankenkassen gefördert werden könnte.
Kurzüberblick
Zeitraum: 15. Mai 2014 bis 30. April 2016
Projektkoordinator: Prof. Dr. Alfred Rütten
Projektmitarbeiter: Dr. Karim Abu-Omar und Anna Streber
Auftraggeber: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege im Rahmen der Gesundheitsinitiative Gesund.Leben.Bayern
Ziele und Umsetzung
1) Hierfür soll das ursprüngliche, nach Evidenzkriterien entwickelte, 6-monatige GESTALT-Bewegungsprogramm mit bislang 40 Übungseinheiten und einer begleitenden individuellen Telefonberatung angepasst werden. Die wesentlichen Kernelemente sowie das Kernziel von GESTALT – Bindung an wirksame Bewegungsformen zur Vorbeugung von Demenzerkrankungen – bleiben in GESTALT-kompakt erhalten.
2) Darüber hinaus zielt das Projektvorhaben darauf ab eine geeignete Evaluation zu entwickeln und durchzuführen, um die Wirksamkeit des Programms in der stark gekürzten Form nachzuweisen.
3) Parallel dazu soll der Prozess der Zertifizierung des GESTALT-kompakt Bewegungsprogramms eingeleitet und abschließend mit den Evaluationsergebnissen dieser Studie in Hinblick auf das verkürzte Programm untermauert werden.
Zielgruppe
Zielgruppe der Intervention sind ältere Erwachsene (ab 60 Jahre) beiderlei Geschlechts, die ein erhöhtes Risiko für Demenzerkrankungen haben, bei denen aber keine derartige Erkrankung diagnostiziert worden ist. Da körperliche Inaktivität einen wichtigen modifizierbaren Risikofaktor für demenzielle Erkrankungen darstellt und das GESTALT-Programm die körperliche Aktivität der Teilnehmer fördern und langfristig erhalten will, zielt das Projekt besonders auf die Gewinnung von Teilnehmern, die bislang gar nicht, wenig oder nur unregelmäßig körperlicher Aktivität nachgehen. Studien zeigen, dass sich gerade sozial benachteiligte Personen weniger als andere bewegen, weswegen Personen mit geringem Einkommen, niedrigem Bildungsstatus und sozialer Isolation besonders angesprochen werden sollen.
Maßnahmen
Auf Basis der gewonnenen Erfahrungen und einer Re-Analyse der Daten aus den beiden vorhergehenden GESTALT-Projekten soll über eine wissenschaftliche Ausarbeitung, zusammen mit den Experten aus der Präventionspraxis sowie anderen Partnern aus dem Feld, ein kompatibles Studiendesign entwickelt werden, um damit die Wirkung des Programms zu evaluieren.
Zudem soll das ursprüngliche Programm GESTALT, basierend auf den Ergebnissen der Erprobung in der Pilotprojektphase und entsprechend den Anforderungen des DTB an die Zertifizierung eines solchen Programms sowie den Vorgaben des Leitfadens Prävention des GKV-Spitzenverbands, angepasst werden.
Anschließend soll das GESTALT-Programm in der neuen Form durchgeführt und im Rahmen einer kontrollierten Studie auf dessen Wirksamkeit im Bezug auf die Veränderung der körperlichen Aktivität evaluiert werden.
Parallel dazu soll das Trainer-Manual beim DTB eingereicht und die Zertifizierung eingeleitet werden. Anschließend steht GESTALT-kompakt Präventionsanbietern für eine weitere Disseminierung zur Verfügung.