Konzeptualisierung
der Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung
Kurzbeschreibung des Projekts
Die konzeptionelle Entwicklung von Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung ist eine Fortsetzungsmaßnahme und Weiterentwicklung der bestehenden Aktivitäten im Rahmen der IN FORM Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit. Die Ziele des Projekts waren:
- Anknüpfung an die in Deutschland schon geleisteten Vorarbeiten für entsprechende Empfehlungen, insbesondere durch die AG „Bewegung im Alltag“ beim BMG und die SMK Initiative zu Bewegungsempfehlungen;
- Aufbau auf dem internationalen Forschungsstand und vorliegenden internationalen und nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung;
- Aufweisung eines innovativen und eigenständigen Profils mit dem integrierten Fokus auf Empfehlungen für Bewegung und Empfehlungen für Bewegungsförderung sowie der systematischen Berücksichtigung von Qualitätskriterien und danach ausgewählten Beispielen guter Praxis.
Problemhintergrund und Wissensstand
Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung sind ein wesentlicher Bestandteil bevölkerungsbezogener Gesundheitsförderung und stehen derzeit auf der politischen Agenda sowohl des Bundes (Bundesministerium für Gesundheit) und der Länder (Sportministerkonferenz) als auch internationaler Organisationen (Europäische Kommission, WHO).
Nachdem im letzten Jahrzehnt verstärkte Anstrengungen der wissenschaftlichen Fundierung von Empfehlungen für Bewegung unternommen wurden, die Informationen hinsichtlich der gesundheitswirksamen Art und Dosis körperlicher Aktivität für unterschiedliche Zielgruppen in der Bevölkerung bereitstellen, haben verschiedene Länder (z.B. Australien, Großbritannien, Kanada, Österreich, Schweiz, USA) sowie internationale Organisationen (z.B. WHO 2010) entsprechende Empfehlungen bereits verabschiedet.
Während Empfehlungen für Bewegung die Zielgrößen für gesundheitswirksame körperliche Aktivität vorgeben, d.h. „was“ erreicht werden soll, informieren Empfehlungen für Bewegungsförderung darüber, „wie“ gesundheitswirksame körperliche Aktivität in der Bevölkerung unterstützt werden kann – z.B. durch Maßnahmen der individuellen Befähigung, bewegungsförderliche Infrastrukturen und gezielte politischen Förderung.
In diesem Sinne hat beispielsweise die Europäische Kommission Physical Activity Guidelines vorgelegt (EU 2008), die den Mitgliedsländern eine ganze Reihe intersektoral ausgerichteter Ansätze der Bewegungsförderung vorschlagen. Mit dem jüngsten Beschluss des Rates der Europäischen Union zur Förderung körperlicher Aktivität (EU 2013) haben sich die Mitgliedsländer zur Umsetzung entsprechender Ansätze verpflichtet.
Methodische Vorgehensweise
Bei der wissenschaftlichen Konzeptualisierung wurden drei zusammenhängende Arbeitskomplexe bearbeitet:
(A) Empfehlungen für Bewegung
(B) Empfehlungen für Bewegungsförderung sowie
(C) Beispiele guter Praxis.
Innerhalb der Bereiche A und B bezogen sich die grundlegenden Arbeitsschritte jeweils auf
(1) die Sichtung nationaler und internationaler Vorarbeiten
(2) die Entwicklung relevanter Qualitätskriterien sowie
(3) die Formulierung von Empfehlungen.
Auf dieser konzeptionellen Grundlage wurden unter C Beispiele guter Praxis systematisch gesichtet und nach ihrer exemplarischen Bedeutung für
(1) Zielgruppe
(2) Ansatz der Bewegungsförderung sowie
(3) grundlegende Qualitätskriterien der Bewegungsförderung klassifiziert.
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Für Nachfragen stehen Ihnen die Projektmitarbeiter gerne telefonisch und im persönlichen Gespräch zur Verfügung.
Kurzüberblick
Zeitraum: 2015-2016
Projektleitung: Prof. Dr. Alfred Rütten, Prof. Dr. Klaus Pfeifer
Projektmitarbeiter: Dr. Karim Abu-Omar, Dr. Wolfgang Geidl, Sven Messing, Ionut Burlacu
Auftraggeber: Bundesministerium für Gesundheit
Wissenschaftliche Partner: KIT Karlsruhe, DSHS Köln, Universität Frankfurt, Universität Münster